Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die periodische Augenentzündung gelesen, da ich selbst eine Appaloosa-Stute besaß, die 14 Jahre lang darunter litt. Nach den leidvollen Erfahrungen mit dieser Krankheit und deren Therapie bei einem Appaloosa finde ich es extrem wichtig für den Besitzer eines erkrankten Pferdes, darauf hinzuweisen, dass – das Krankheitsbild und die Therapie bei verschiedenen Pferderassen unterschiedlich sein können, – z. B. die im Artikel genannte operative Methode (Vitrektomie) von z. B. dem Besitzer eines Appaloosas sehr kritisch beurteilt werden sollte, da diese Methode bei einem Appaloosa die Krankheit in der Regel NICHT stoppt; die schmerzhaften Schübe finden weiterhin statt, und die Krankheit schreitet fort. Dies zeigte nicht nur die Erfahrung mit meinem Pferd, sondern diese Aussage spiegelt auch die Meinung internationaler renommierter Wissenschaftler wieder, wie z. B. Prof. Spieß, Uni Zürich. Meine Stute wurde 1999 auf dem linken Auge operiert (Vitrektomie). Bis 2012 hatte sie sehr oft Probleme auf diesem Auge. Erst nach dem Tod meines Pferdes erfuhr ich von internationalen Spezialisten, dass dies die Zeichen der unaufhaltsam fortschreitenden Krankheit waren. 2012 entzündete sich das rechte Auge meiner Stute. Diagnose der Uniklinik für Pferde München war „Linsenluxation“. Als Therapie schlug man mir dort die operative Entfernung der nach vorn gefallenen Linse vor. Ich willigte LEIDER ein. Dass die Luxation die Folge der Periodischen Augenerkrankung ist, wurde mir später von internationalen Spezialisten mitgeteilt, die sich besonders mit der Krankheit bei Appaloosas beschäftigen (z. B. Dr. Dwyer, Prof. Gilger, Prof. Spieß, Dr. McMullen u. a.). Auch die Entfernung der Linse hätte die schmerzhaften Schübe nicht verhindert!
Mein Pferd hat sich dann beim Aufwachen aus der Narkose im Aufwachraum der Uniklinik München das Bein gebrochen. Es wurde ohne jegliche Kontaktaufnahme mit mir getötet. Ca. eine Stunde nach dem Tod wurde ich darüber informiert. Angeforderte Berichte über die Aufwachsituation und die Medikamentengabe sind bis heute widersprüchlich bzw. unvollständig. Die zuständige Oberärztin hielt während der Aufwachsituation Prüfungen ab.
Ermittlungen ergaben außerdem:
– Meinem Pferd wurden aus wissenschaftlichen Gründen von der behandelnden Oberärztin BEIDE Augen entfernt, obwohl ein Behandlungsauftrag nur für ein Auge bestand.
– Mein Pferd wurde in der Pathologie zerstückelt (Leber wiegt…, Herz…, Gehirn usw.). Das Bein wurde abgesägt, ausgekocht und an die Pferdeklinik zurückgegeben.
Ich hatte bei der Aufnahme in die Klinik auf dem Anmeldeformular folgenden Satz unterschrieben: „Die Klinik ist berechtigt, eine Sektion auch ohne ausdrücklichen Wunsch des Tierbesitzers vorzunehmen, wenn dies ZUR FESTSTELLUNG DER TODESURSACHE aus tierärztlicher Sicht notwendig ist“. Neben der mir völlig unzureichenden medizinischen Behandlung (laut Narkoseprotokoll keine Sauerstoffgabe, kein Sedativum beim Aufwachen, keine Blutdruckmessung) empfinde ich die Behandlung meines Pferdes als respektlos, würdelos und entsetzlich.
Im Zuge eigener Recherchen habe ich folgende Literatur gefunden, auf die ich in diesem Zusammenhang (Pferdeaugen, Appaloosa, Menschenaugen) hinweisen möchte:
edo.ub.uni-muenchen.de47717 2005, bes. Kapitel 3 „Material und Methode“,
edo.ub.uni-muenchen.de/11879
d-nb.info/1036836789/34
Dass Pferde als „Material“ zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt werden und wahrscheinlich sogar getötet werden (siehe o. a. Literatur), empfinde ich als unerträglich. Vielleicht ist es der Leserschaft möglich, Schritte einzuleiten, mit denen wir kundtun, dass wir Respekt und Achtung im Umgang mit unseren toten und lebenden Pferdefreunden fordern, dass wir Verantwortung für unsere Pferdefreunde haben und wahrnehmen!
T. Prötzel-Fischer, Hersbruck