Gestern Abend, so mein Ehemann, habe er nachgedacht, denn nach einer Umfrage hätten sich die Hälfte der Kunden in einem Pensionsstall schon mindestens einmal oder mehrmals über etwas geärgert und dass sich die befragten Frauen signifikant häufiger über etwas ärgerten als die männlichen Kunden. Also er glaube, der Betreiber eines Pensionsstall habe wohl doch sicher auch allen Grund sich zu ärgern. Und darüber solle nun ich seine Ehefrau, doch auch einmal nachdenken.
Kein Problem dachte ich, denn schließlich haben mein Lieblingspferd und ich schon einige Pensionställe kennengelernt. Und wirklich Stallbesitzer haben eine Menge auszuhalten. Nicht nur Beschwerden und Kritik fordern ihn täglich aufs Neue heraus. In jedem Stall wiederholen sich Nachlässigkeiten und so ärgerlich sie sind, sie lassen sich offensichtlich nicht ausrotten. Und jeden noch so gelassenen und ruhigen Stallbesitzer, aber auch die anderen Pferdehalter, bringen sie immer wieder auf die Palme.
Jeden Tag vergisst mindestens ein Pferdebesitzer die Hufe auszukratzen, wenn er sein Pferd aus der Box führt. Wie einst Hänsel und Gretel im Wald kennzeichnet er seinen Weg zum Putzplatz oder zur Halle. Leider nicht mit niedlichen Krümeln, sondern mit Heu, Stroh und Pferdemist. Auf dem Rückweg wird dann oft mit dem Sand aus der Halle eine Parallelspur gelegt.
Jeden Tag hinterlässt mindestens ein Pferd große und kleine Haufen in der Reithalle oder auf dem Platz. Und sollte sich der Besitzer tatsächlich aufraffen sie zu beseitigen, bleibt ganz sicher der Mistboy gefüllt in der Ecke stehen. Leider wird nicht verraten in welcher,
Jeden Tag bzw. Abend vergisst irgendjemand eine Lampe aus zuschalten. Der helle Schein in der Reithalle oder der Stallgasse und der notwendige Gang nach draußen führt ganz sicher zu steigender Reizbarkeit des Stallbetreibers. Die dann in einem Gewitter endet, wenn auf dem Weg noch das laufende Wasserrinnsal aus dem Schlauch auf dem Abspritzplatz entdeckt wird.
Jeden Tag weiß immer einer der Reiter irgendetwas besser. Wie man füttert, wie man mistet, wie man einstreut und selbstverständlich auch wie man zum Beispiel ein Warm up gestaltet. Sie haben zu allem eine Meinung und egal, wer einen Vorschlag macht, der Dr. Besserwisser hat sicherlich eine bessere Idee parat. Es braucht eine Menge Geduld und innere Ruhe, um nicht an die Stallecke zu gehen.
Jeden Tag scheint mindestens ein mitgebrachter Hund außer Kontrolle zu raten. Nicht aus der Sicht des Besitzers, denn der freut sich, wenn der kleine vierbeinige Freund sich mal richtig austoben kann. Den Ärger des Boxennachbarn wegen angenagter Boots oder aus dem Eimer geklauter Äpfel und Möhren oder so ein bisschen Pipi im Heu, die Diskussion um den Platz oder die Halle, die gerne zum buddeln genutzt werden, verstehen diese Hundeliebhaber nicht und natürlich auch nicht, dass rundherum alle genervt sind.
Jeden Tag also kann man sich vortrefflich ärgern – wenn man will.
Aber wer will das schon? Gerade aber wo Menschen und Tiere zusammenkommen sind ein paar einfache Regeln notwendig. Nicht um einzuschränken, sondern um die soweit wie möglich Freiheiten für alle zu sichern. Und wahrscheinlich ist man ja auch selbst nicht ganz perfekt. Natürlich aber kenne ich einen Menschen, der fast immer in allem perfekt ist und dennoch liebenswert. Und das, so meine Ehemann, habe er eigentlich nur hören wollen.
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