Mittlerweile sind eine ganze Reihe von Gen-Mutationen, die für die verschiedenen Scheckzeichnungen verantwortlich sind. Sie sind für den normalen Pferdemenschen und auch Züchter überwiegend nur von akademischem Interesse, weil seit „Beginn der Zeit“ sowieso alles vermengt wurde und ein Pferd nicht nur eine Gen-Variation aufweist, sondern häufig mehrere – was den Phänotyp, also das äußere Erscheinungsbild, entsprechend verändern kann. Von praktischem Wert ist, dass man etwaige gesundheitlichen Auswirkungen kennt sowie das Erbverhalten. Manche Mutationen bedingen gesundheitliche Beeinträchtigungen oder gar Überlebensunfähigkeit, die aber u.U. nur auftreten, wenn ein Fohlen dafür reinerbig ist. Das sollte ein Züchter natürlich berücksichtigen.
Manche gesundheitliche Beeinträchtigungen sind auch nicht immer negativ in ihrer Auswirkung – so mag es ein Vorteil für „Gunner“ gewesen sein, dass er taub war. Das Publikum konnte toben, wie es wollte, er blieb immer cool…
„Splashed White“ (wie Gunner) ist eine schon länger bekannte Scheckzeichnung bzw. Vererbung, die früher einfach im gesamten Overo-Komplex zusammengefasst wurde. Man unterschied da inzwischen vier verschiedene Splashed White Mutationen auf verschiedenen Gen-Orten. Nun wurde eine weitere isoliert, die „Splashed
White 5 genannt wurde, gefunden von der Universität Bern. Es wirkt sich aus in Laternen bzw. überwiegend weißen Köpfen, blauen Augen und weißen Beinabzeichen, die aber bis in die Bauchgegend verteilt sein können. Manche der Träger sind taub.
Es gibt einen Test, verfügbar an der University of California Davis und im APHA Color Pattern Panel.
ncbi.nim.nih.gov/pubmed