Dr John Derek Scasta vom Department of Ecosystem Science and Management der University of Wyoming in Laramie überprüfte die Daten aus 10 Jahren von Mustang-Fängen des BLM (Bureau of Land Management) bezüglich Verletzungen und Todesfällen. Trotz der Vorwürfe, dass Zusammentriebe mit Hubschraubern für wilde Pferde und Esel gefährlicher seien, zeigt seine Arbeit, dass sie relativ sicher sind.
Todesfälle – durch Unfälle oder durch Einschläfern wegen schlimmer Verletzungen – treten bei Roundups mit Hubschraubern ähnlich oft auf wie beim „Bait Trapping“, eine andere Methode des Einfangens, bei der die Tiere mit Futter oder Wasser in Fang-Corrals gelockt werden.
Bei 70 Roundups zwischen 2010 bis 2019 wurden an die 29.000 Mustangs und über 2.000 wilde Esel in neun Bundesstaaten eingefangen (Arizona, Californien, Colorado, Idaho, Montana, Nevada, Oregon, Utah und Wyoming). Davon 36 mal mit Hubschraubern und 34 mal durch Bait Trapping. Bei den Roundups mit Hubschraubern werden die Pferde von diesen getrieben, während diese hinter den Pferden und etwas über ihnen fliegen, bis die Pferde in eine Umzäunung gelaufen sind. Beim Bait Trapping gehen die Pferde freiwillig ohne menschliche Anwesenheit in einen großen Fang-Corral, in dem Wasser und/oder Futter ist. Eine versteckte Ground Crew schließt dann das Tor per Fernbedienung.
Während des Kontrollzeitraums von zehn Jahren war die Sterberate bei den Bait Trappings 1,7% und 1,0% bei den Hubschrauber-Zusammentrieben.
„Die meisten Todesfälle – dreimal häufiger als andere – sind unabhängig von der Fangmethode das Resultat von vorher bereits existierenden Handicaps“, erklärte Scasta. Manche der Tiere kommen in die Holding Pens mit schlechtverheilten alten Verletzungen – gebrochenen Beinen, Hälsen und Rücken – oder anderen Handicaps wie Blindheit, Lahmheit, Bockshufen oder schlechtem Futterzustand wegen Dürren, hohem Alter oder Zahnproblemen usw. Veterinäre und Pferde- bzw. Eselspezialisten schläfern solche Tiere ein, wenn sie fortgeschrittene Fälle darstellen. Manche sterben während des Roundups aufgrund von Herzinfarkt, Brüchen oder Schock.
Scasta erwähnte, dass Mortalitätsberichte und Training der Helikopter-Piloten sich über die letzten Jahre verbessert zu haben scheinen, dass die Piloten gelernt haben, nicht zuviel Druck auf die Pferde auszuüben. Dadurch seien diese Roundups weniger traumatisch als viele Leute denken würden.
Obwohl die Tiere beim Bait Trapping von sich aus in die Corrals gehen, sind diese Fang-Corrals gewöhnlich in schwer zugänglichen Gebieten, so dass die Pferde dann auf Trucks geladen und weite Strecken über schlechte Wege transportiert werden müssen. Bei Roundups mit Helikoptern laufen die Pferde selbst über das land, das sie gewohnt sind, und müssen dann ggf. nur relativ kurz auf besseren Straßen gefahren werden.
— Stress und Trauma erleiden die Tiere nicht nur während des Zusammentriebs, sondern wer solche „Gathers“ erlebt hat, wie die Roundups von Mustangs gewöhnlich genannt werden, der weiß, wieviel sie davon unnötigerweise erleiden müssen durch gedankenloses und rücksichtsloses (und dummes) Verhalten der Ground Crews, und viele werden oft auch unnötig verladen, gefahren und dann u.U. wieder verladen und gefahren und wieder freigelassen. H.O.