Einer der Pioniere des Westernreitens und der Western Horses ist nicht mehr unter uns: Kurt Lissner, der im Alter von 77 Jahren verstarb. 1975 reiste und telefonierte er landauf landab und erreichte durch sein unermüdliches Betreiben hin, dass die Deutsche Quarter Horse Association gegründet. Er war Mitbegründer der DQHA und ihr erster Präsident. Er war neben Alan Jacob der erste, der Western Horses in größerer Zahl importierte – weniger des Geschäftes wegen, sondern weil er damit die Zucht hierzulande und letztlich auch ein Turnierwesen initiieren wollte. Kurts Liebe gehörte den Paint Horses, und er war auch Mitbegründer und der erste Präsident des Paint Horse Club Germany. Aber er hatte schon früh auch Appaloosas. Die DQHA nahm ihn in ihre Hall of Fame auf.
Kurt war ein glühender Liebhaber von Western Horses und hat in einer Zeit, wo das Westernreiten und Westernpferde noch einen schweren Stand in unserem Land hatten, so manchen neuen Western Horse Fan gewonnen und unterstützt. Dazu gehörte z. B. auch Kay Wienrich, der damals noch Schüler war und der quasi zwangsläufig bei Kurt mit Kurts Weggefährten Horst Geier in Kontakt kam, der mit Kay später einen Trainingsstall aufmachte. Auch mir hat er geholfen, indem er mir mehrmals Trainingspferde gab. Mit dem Import 1979 des Paint Horse-Hengstes Refund leistete Kurt einen erheblichen Beitrag zur Begründung der Paint-Zucht in Deutschland, der hier ein Foundation Sire wurde, nicht nur, weil Kurt in größerem Umfang selbst Paints züchtete, sondern weil der Hengst auch von Züchtern von überall her frequentiert wurde.
— Hardy Oelke