Pferdemist hat durchaus Biogaspotential. Rund 900.000 Pferde in Deutschland produzieren fast 15 Millionen Tonnen Mist im Jahr! Weil dessen Entsorgung oft sogar Geld kostet, wird er meistens gern verschenkt. Das erhebliche Rohstoffpotential wird bislang kaum genutzt, soweit es nicht als Dünger auf den Feldern landet.
Laut Untersuchungen der Technischen Universität Hamburg-Harburg entstehen pro Pferd zwischen 15 und 45 Kilo Mist. Weil Reiten nach wie vor immer beliebter wird, ist die Tendenz für das Mistaufkommen eher steigend. Laut Dr Hans Oechsner von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim hat der Pferdemist in Biogasanlagen eine echte Perspektive. Entsprechend vorbereitet, könnte bis zu 50 % Pferdemist in den Anlagen vergoren werden. Würde nur die Hälfte des in Deutschland anfallenden Pferdemists so genutzt würde, könnten 7,8 Millionen Tonnen Maissilage ersetzt werden, was einer Anbaufläche von ca. 80.000 Hektar entspricht! So würden jährlich etwa 400 Millionen Kubikmeter Methan erzeugt und 400 Millionen Liter Heizöl eingespart.
Die Versuche an der Uni Hohenheim haben gezeigt, dass die Technik für die Energiegewinnung aus Pferdemist vorhanden ist. Pferdemist von Stroh- und Stroh-Pellet-Einstreu bringt die besten Ergebnisse.
Vorteile der Energiegewinnung aus Pferdemist: Die Substratsicherheit ist mit konstanten Preisen sehr hoch. Die im Mist enthaltenen Bakterien und Mineralstoffe wirken sich poasitiv auf die Gasbildung aus. Die Gehalte an Spurennährstoffen sind vergleichbar mit denen aus Grassilage. Durch die Nutzung dieses Energiepotentials werden weniger klimaschädliche Emissionen freigesetzt. Der so genutzte Pferdemist kann anschließend noch als hervorragender Dünger auf die Felder ausgebracht werden.