Das Einfrieren und Auftauen von Pferdeembryos ist im Vergleich zu anderen Spezies keine leichte Aufgabe.
Französische Forscher haben nun erfolgreich die ersten vier Fohlen in Europa “produziert”. Das Langzeitziel ist dabei einmal, diesen Prozess dem gewöhnlichen Züchter besser zugänglich zu machen und zum anderen, gefährdete Arten zu erhalten.
„Amerikanische Universitäten hatten dies bereits erfolgreich angewendet (Geburten von gefrorenen Emybryos), aber dies ist das erste Mal für Europa“, sagte Dr. Florence Guignot vom Französischen Nationalen Institut für Landwirtschaftliche Forschung (INRA) während einer Präsentation beim 2015 French Equine Research Day in Paris. „Wir wollen das Geheimnis darum lüften und es zu einer praktikablen und realistischen Option für Züchter und Erhaltungsorganisationen machen.“
Dazu versuchen Guignot und ihre Kollegen,
ihre Cryopreservation-Technik draußen in der praktischen Anwendung durchzuführen, gegenüber einer Verwendung im Labor.
Das Team nahm im INRA Val de Loire Center in Nouzilly Biopsien von sieben aufgetauten, intakten Embryos, um diese bezüglich Geschlecht, drei Farbvarianten, zwei genetischen Defekten und 14 Blutlinien zu testen. Diese wurden auf dem Haras du Pin Nationalgestüt in der Normandy Reitpferdestuten eingepflanzt. Zwei verloren die Embryos. Die sieben Transfers führten nach 14 Tagen zu fünf Trächtigkeiten, aber nach 16 Tagen trat eine Resorbierung auf. Die vier verbleibenden Embryos wurden im Mai 2014 zu Europas ersten Frozen-Embryo-Fohlen, zwei Hengste und zwei Stuten. Genetische Tests an den sieben Tage alten Embryos zeigten eine 98,9prozentige Genauigkeit in der Vorhersage des resultierenden Fohlens, so Guignot.
„Die Resultate unserer Studie demonstrieren, dass es nunmehr realistisch ist, diese Biotechnologie der professionellen Pferde – Industrie zu offerieren“, sagte Guignot. Sie warnt aber davor, Embryos mit fehlerhaften oder nicht vorhandenen Kapseln zu transplantieren, da Embryos in dem Entwicklungsstadium (etwa um sieben Tage) kaum ihre Kapseln wieder aufbauen können und deshalb wenig Chancen zum Überleben haben. Mit intakten Embryos sieht es aber laut Guignot für die Zukunft sehr gut aus.
„Wir haben heute die Kapazität mit unserer Technik für die Equine Embryo-Cryoconservation und Gen-Typisierung, die uns ein gute Überlebenschancen nach der Transplantation eröffnet sowie eine sehr gute Vorhersage der genetischen Charakteristika des künftigen Fohlens, schon bevor der Embryo in die Leihmutter gepflanzt wird”, erklärte Guignot. Der nächste Schritt ist, den gesamten Prozess einfacher zu machen, damit diese Reproduktions-Biotechnologie für alle zugänglich wird.”