Australische Forscher haben getestet, inwieweit Velagliflozin helfen kann, Hufrehe zu verhindern.Sie sagen, dass die ersten Versuche zu Hoffnungen berechtigen.
Wenn Insulin Dysregulation der hauptsächlichste Grund für die Hufrehe ist, warum wenden wir dann nicht Medikamente zur Insulinregulation an, um Laminitis bei Pferden zu verhindern? Das Problem ist, dass es bislang keine gibt. Die australischen Forscher sagen aber, dass neue Medikamente in der Testphase sind und dass sie zu wirken scheinen.
Ein Medikament namens Velagliflozin soll die Zirkulation einer hohen Glukose-Konzentration im Blut stoppen und die Nieren dazu bringen, diese in den Urin abzuführen.
Ärzte verwenden bereits ähnliche Medikamente um das Metabolische Syndrom beim Menschen zu behandeln, und dieses speziell könnte auch Pferden mit Insulin Dysregulation helfen, sagt Dr Martin Sillence, Professor für Biologische Wissenschaften an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien
„Ich wurde von vielen Besitzern kontaktiert, die seit Jahren mit Hufrehe kämpfen, alles getan haben, deren Pferde aber immer noch leiden“, sagt er. „Es ist gut zu wissen, dass es da einen Hoffnungsschimmer gibt, und es ist ein absolutes Privileg, daran mitzuarbeiten.“
Sillence und Kollegen beobachteten 49 Ponies mit hohen Insulin-Spiegeln über einen Zeitraum von 39 Tagen. Die Blutglukose- und Insulin-Spiegel wurden getestet und die Ponies auf Hufreheanzeichen überwacht. Zwölf Ponies erhielten täglich Velagliflozin, die anderen waren unbehandelte Kontrolltiere. Keins der behandelten Ponies erkrankte an Hufrehe, aber 14 der unbehandelten sehr wohl (38%). Die behandelten Ponies hatten niedrigere Glukose- und Insulinwerte im Blut als die unbehandelten. Sie hatten bis zu 45% niedrigere Insulin-Koncentrationen als die unbehandelten.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, wird es nach Aussage von Prof. Sillence noch mehr Zeit und Untersuchungen erfordern, bis man das Medikament auf den Markt bringen kann.
„Unsere Aufgabe war, einen Weg zu finden, leichte Hufrehe unter natürlichen, aber kontrollierten Bedingungen hervorzurufen, um zu beweisen, dass sie mit Velagliflozin verhindert oder geheilt werden kann“, sagt er.
„Diese Art Studie war bisher noch nie gemacht worden. Mit der Hauptstudie und einer nachfolgenden war ein Team von sechs Wissenschaftlern und sechs Technikern fast zwei Jahre beschäftigt, und sie kosteten über eine Million Dollar. – Eine brillante Idee zu haben, ist eine Sache, aber es braucht viel harte Arbeit und Team-Arbeit, um neue Entdeckungen so weit zu bringen, dass sie verwertbare Ergebnisse zeitigen. Wenn das Medikament in weiteren Versuchen mit einer noch größeren Anzahl von Ponies und Pferden entsprechende Ergebnisse aufweist, könnte es in ein paar Jahren auf den Markt kommen.”
Die Studie „The sodium-glucose co-transporter 2 inhibitor velagliflozin reduces hyperinsulinemia and prevents laminitis in insulin-dysregulated ponies”, wurde in PLoS One veröffentlicht.